Lieber Peter,
vielleicht nur als Kuriosum, aber vielleicht mag man auch mehr darin
sehen, die Fassung nach Harnoncourt/Linke, die sich auf die
Originalpartitur zum Zigeunerbaron stützen und dabei anscheinend auch
einen Strich aufmachten (und den Zsupan wieder mit einem Tenor
besetzen)....
Ja, das Schreiben und das Lesen,
ist nie mein Fach gewesen,
denn schon seit Kindesbeinen
befasst ich mich mit Schweinen,
auch war ich nie ein Dichter,
Potzdonnerwetter Paraplui,
nur immer Schweinezüchter,
poetisch war ich nie!
Ja mein idealer Lebenszweck
ist Borstenvieh, ist Schweinespeck.
Der Arzt, der Künstler und Soldat,
der Kaufmann wie der Bauer,
lebt einer wie der and're grad
so mühsam oft und sauer!
Doch meine Herde bietet mir
fast mehr noch als ich brauche,
sogar den Sack für's Geld und hier
den Tabak, den ich rauche!
Die Borsten verschiedentlich
benützt unser Fleiss,
indem er säuberlich
sie fest zu fügen weiss.
Da frisst sich ganz dick dabei
die Bürstenbinderei.
Es sind halt Bürstenbinder!
Es sind halt Bürstenbinder!
Lässt uns das liebe Borstenvieh
nach weitrer Ehre dürsten,
so macht daraus man ohne Müh'
viel Fein'res noch als Bürsten.
Das Fleisch fürwahr ist wunderbar
zu Braten und zu Würsten,
schmeckt akurat so delikat
den Völkern wie den Fürsten.
wo ihr's packt, da wird's int'ressant!
Ja, das Schreiben und das Lesen (etc...)
Ja, auf das Schweinemästen
versteh' ich mich am besten,
auf meinem ganzen Lager
ist auch nicht eines mager;
fünftausend kerngesunde
hab ich, hübsch kugelrunde,
so weit man suchet fern und nah',
man keine schön'ren sah.
Wie ihr mich seht im ganzen Land,
weit und breit, bin ich wohlbekannt
Schweinefürst werd' ich nur genannt.
Diese Strophe entfällt dann zugunsten des "Lässt uns das liebe
Borstenvieh".
Beste Grüsse!
Claus